Wasserpflanzen sorgen im Aquarium nicht nur für einen natürlicheren Lebensraum und dienen als Filter für Schadstoffe im Wasser, sondern sie produzieren in Kombination mit Licht durch Photosynthese auch Sauerstoff was nicht nur für uns zum Leben notwendig ist, sondern ebenfalls für unsere Aquariumbewohner. Und mit Aquariumbewohnern sind nur unsere sichtbaren Bewohner gemeint. Auch unsere Mikrobiologie die für gesundes Aquariumwasser sorgt benötigt Sauerstoff um Ammoniak und Nitrit umzuwandeln.
Wenn unsere Unterwasserpflanzen aber so viel Sauerstoff produzieren, warum sieht man im jeden gängigen Aquarium dann einen separaten Sauerstoff, bzw. Blubberstein für einen externen Sauerstoff Eintrag? Reicht es nicht dann einfach genügend Sauerstoffproduzierende Pflanzen in unseren Aquarien zu kultivieren?
Um diese Frage halbwegs beantworten zu können, benötigt man natürlich weitere Eckdaten zum Aufbau. Hierunter sind vor allem die Größe des Aquariumbeckens in Litern, Pflanzenart, Menge und Größe, die Beleuchtungsstärke als auch die Beleuchtungszeit, sowie die Menge an Fischbesatz ist wichtig zu wissen. In so einer kleinen Fragestellung spielen so viele Faktoren mit rein. Ein paar kleine Beispiele:
Ein kleines Becken mit hohem Besatz ist anfälliger für Sauerstoffprobleme als ein großes Becken mit selbigen Fischbesatz. Das liegt vor allem daran, dass die Menge an Aquariumwasser als „Pufferspeicher“ für Sauerstoff dient und den normalen täglichen Schwankungen besser standhalten kann bevor es umkippt. Ebenso spielt bei einem ausreichenden Pflanzenbesatz die Beleuchtungsdauer eine wichtige Rolle. Pflanzen produzieren nur in Form der Photosynthese Sauerstoff.
Sauerstoffproduktion
Größere Becken sind stabiler gegenüber täglichen Schwankungen. Ok. Doch wie sieht es nun mit der Sauerstoff Produktion von Pflanzen aus? Pflanzen (Land- wie auch Wasserpflanzen) produzieren Sauerstoff durch Photosynthese. Dies ist ein chemischer Prozess der durch das zusammentreffen von Licht und der Oberfläche von Pflanzen entsteht. Dies bedeutet auch, dass Pflanzen wie oben beschrieben nur Sauerstoff produzieren wenn sie umgangssprachlich im Licht stehen. Wird ein Aquarium 24 Stunden am Tag beleuchtet? Eher selten. Haben sie kein Licht für die Photosynthese, produzieren sie keinen Sauerstoff. Im Gegenteil. In der Nacht entziehen Pflanzen ihrer Umgebung sogar leicht Sauerstoff. Ein Grund auch warum ein Sauerstoffmangel häufig am Morgen zu messen ist. Weiteren Schwankungen zum Thema Sauerstoff im Aquarium kann die Wassertemperatur sein. Steht das Aquarium über einer Heizung am Fenster? Heizt sich das Becken durch die Heizung und zeitgleich mit einer kräftigen Sonneneinstrahlung durchs Fenster stark auf, sinkt die Sauerstoffsättigung im Wasser und das auch bei konstanten Sauerstoffeintrag. Die liegt vor allem daran, dass Wasser bei wärmerer Temperatur weniger Sauerstoff im Wasser halten kann. Als kleines Beispiel: Bei eisigen 15 Grad Wasser Temperatur kann Wasser ca. 10 mg/l speichern. Bei warmen 30 Grad sind wir nur noch bei ca. 7,5 mg Sauerstoff pro Liter Speicherkapazität. 1/4 weniger.
Nächtliche Produktion
Pflanzen können sehr gut Sauerstoff produzieren und mit einer externen Lichtquelle wie die Sonne an sonnigen Tagen auch Höchstleistungen bringen. Doch wie sieht es mit der eben angesprochenen nächtlichen Sauerstoffproduktion? Selten wird ein Aquarium 24 Stunden am Tag beleuchtet, nicht nur um Strom zu sparen, in der Nachts kein hell erleuchteten Schrein zu haben und selbstverständlich um auch den Tieren eine nächtliche Ruhe zu gönnen. Sprich die Aquariumpflanzen produzieren Nachts keinen Sauerstoff, im Gegenteil. Die Aquariumpflanzen verbrauchen wie auch Landpflanzen in der Dunkelphase sogar Sauerstoff. Die einzige Chance die unser Aquariumbesatz nun noch hat ist ein ausreichender Sauerstoffspeicher im Wasser.
Nicht nur für unseren Aquariumbesatz, egal ob Aquarienfische oder Garnelen, reicht bei einem guten Pflanzenbesatz der täglich produzierte Sauerstoff der Wasserpflanzen über Tag verteilt aus. Eine Chance das für die Nacht auszuweiten gäbe es noch bei sehr großen Becken mit einen sehr schmalen Besatz an Fischen und einer hohen Pflanzendichte. Diese Art von Becken sind eher selten zu finden und der Aufwand das perfekte Verhältnis zwischen Besatz, Wasserpflanzen und Beckengröße in Litern zu bestimmen sprengt für viele auch mal schnell den Rahmen.
Fazit externe Sauerstoffversorgung – Ja oder Nein
Pflanzen produzieren Sauerstoff durch Photosynthese. Leuchtet das Licht stärker oder länger können sie zu Höchstleistungen kommen. Doch reicht das um ein Aquarium mit vollen Besatz auch sicher über die Nacht zu bringen? Ich sage nein! Das Risiko wäre mir zu groß meinen Besatz zu gefährden. Ohne Eckdaten eines Aquariums zu kennen sage ich pauschal NEIN! Sauerstoff ist ein lebensnotwendiger Bestandteil den wir nicht mit einen kleinen schlecht beeinflussbaren Pufferspeicher absichern wollen.
Sicher gibt es eine Möglichkeit zu bewerten ob meine Besatzdichte mit Einflussfaktoren wie Beckengröße, Pflanzenmenge, Lichtstärke, Beleuchtungsdauer, Wassertemperatur und weiteren Faktoren meinen Besatz ohne externe Zufuhr von Sauerstoff sicher über die Nacht bringen können. Besonders auch spannend um sein Aquarium und seine Faktoren besser kennenzulernen. Um den Aufwand zum Nutzen aber abzuwägen und dann in seiner Gleichung vielleicht auch noch einen Fehler gemacht zu haben der den gesamten Fischbestand ausrotten kann.
Dann ist es wohl einfacher, sicherer und auch kostengünstiger einen kleinen Sauerstoffgenerator mit kleinen Blubberstein im Aquarium zu installieren. Es gibt da ja auch dezente und schön verpackte Möglichkeiten so einen Blubberstein zu verstecken.
ist es nicht nur einfacher, sondern auch um einiges sicherer einfach einen kleinen Sauerstoffstein/ „Blubberstein“ mit kleinen Luftkompressor zu installieren. Diese kosten heutzutage quasi nichts mehr, sind sehr sparsam an Verbrauch und halten gefühlt ewig.
Sollte Dich das Thema Photosynthese interessieren, schau auch gerne in folgenden Beitrag rein! 🙂
